Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Kennen Sie die folgende Situation? Ihr Kind hat Geburtstag und Sie möchten einen Kuchen für den Kindergarten oder Hort backen. Und nun müssen Sie entscheiden, welchen Kuchen sie backen. Ein Junge aus der Gruppe hat eine Laktoseintoleranz. Der generelle Verzicht auf Weizen in der Einrichtung wurde beim Elternabend beschlossen, da es einige Kinder gibt, die es nicht vertragen. Ein anderes Kind bekommt von Obst Ausschlag und Haselnüsse darf man sowieso nicht mehr in Erwägung ziehen, da es zu viele Allergiker gibt. Gar nicht so einfach...

 

Was sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten und wie kommt es dazu?

Von einer Nahrungsmittelunverträglichkeit spricht man, wenn bestimmte Nahrungsmittel schlecht oder gar nicht vertragen werden. Das bedeutet, dass der Körper einen Nahrungsbestandteil nicht richtig verdauen und aufnehmen oder verstoffwechseln kann. Diese Bestandteile können dann Beschwerden hervorrufen.

 

Typische Beschwerden sind z.B.

  • krampfartige Bauchschmerzen
  • Blähungen

  • Durchfall

  • Kopfschmerzen

  • Abgeschlagenheit

  • Verstopfung

  • Hautausschläge

Im Unterschied zur Unverträglichkeit gibt es auch die Nahrungsmittelallergie. Hier reagiert das körpereigene Immunsystem mit einer überschießenden Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel bzw. Bestandteile von Nahrungsmitteln. Dabei bildet der Körper meist Antikörper vom IgE-Typ, die über ein Blutbild im Labor nachweisbar sind. Echte Nahrungsmittelallergien treten eher selten auf: Bei Erwachsenen findet man Nahrungsmittel-Allergien in etwa 1 bis 5 % der Fälle, bei Kindern etwas öfter mit etwa 5 bis 10 % (Quelle: Wikipedia). Die Beschwerden und Symptome sind oft die gleichen wie bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Bei Kindern sagt man, dass die Nahrungsmittelallergien sich nach dem 5. Lebensjahr meist verwachsen. Hier kann es jedoch später wieder zu anderen Allergien wie z.B. gegen Pollen kommen, wenn eine entsprechende Veranlagung vorhanden ist.

 

Wie kommt es zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten?

Zum einen besteht die Möglichkeit, dass ein Enzymmangel oder -defekt vorliegt, so dass der Körper die Abbauprodukte bestimmter Nahrungsmittel nicht verstoffwechseln kann. Es kann aber auch eine Veränderung der Darmflora zugrunde liegen, die sich aufgrund von Medikamenten- oder Antibiotikaeinnahme, Stress oder falscher Ernährung verschoben hat, so dass sich daraufhin eine Unverträglichkeit entwickelt hat. Ist dann der Darm schon gestresst, kommt oft das eine zum anderen und man stellt fest, dass man immer mehr Lebensmittel nicht verträgt.

 

Die Laktoseintoleranz

Laktose ist der Milchzucker, der in der Milch von Säugetieren vorkommt und somit in allen Milchprodukten und mit Milch verarbeitenden Produkten enthalten ist.

Bei einer Laktoseintoleranz fehlt dem Körper das Enzym Laktase, das benötigt wird, um die aufgenommene Laktose aufzuspalten. Die Laktose kommt somit ungespalten im Dickdarm an und verursacht Symptome wie Blähungen, krampfartige Bauchschmerzen und Durchfall.

Die Laktoseintoleranz wird von einem Facharzt diagnostiziert. Dafür stehen verschiedene Testverfahren zur Verfügung.

 

Die Fruktoseintoleranz

Fruktose ist der Fruchtzucker, der vor allem in Früchten und Honig vorkommt. Auch Haushaltszucker enthält Fruktose.

 Es gibt zwei Formen der Fruktoseintoleranz. Eine angeborene primäre, genetisch bedingt Form und eine Fruktoseintoleranz durch Malabsorption. Malabsorption bedeutet, dass durch Fehlfunktionen im Darm die Aufnahme der Nahrungsbestandteile gestört ist und diese nicht richtig aufgenommen werden können. Im Fall der Fruktose ist der Transport der Bestandteile der Fruktose aus dem Darm in die Blutbahn gestört. Der unverarbeitete, im Darm verbleibende Fruchtzucker führt zu Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen. Diese Form der Fruktoseintoleranz wird mit der Zeit erworben.

Die Fruktoseintoleranz wird von einem Facharzt diagnostiziert. Dafür stehen verschiedene Testverfahren zur Verfügung.

 

Histaminintoleranz

Histamin ist eine körpereigene Substanz, sie kommt aber auch in einigen Lebensmitteln vor wie z.B. alter Hartkäse, Rotwein, geräuchertes Fleisch, Hülsenfrüchte, Erdnüsse und viele mehr.

Übersteigt die Histamin-Konzentration im Körper einen individuellen Grenzwert, kann es zu einer Histaminunverträglichkeit kommen und sich Beschwerden wie Juckreiz, Kopfschmerzen, Quaddeln am Körper, Durchfall oder auch Herzklopfen zeigen.

Eine zu hohe Histaminkonzentration kann durch Nahrungsaufnahme, durch Bildung im Körper oder durch den unzureichenden Abbau des Histamins aufgrund eines Mangels des Enzyms DAO (Diaminooxidase) entstehen.

 

Glutenunverträglichkeit

Gluten ist ein in manchen Getreidearten enthaltener Eiweißstoff. Die Glutenunverträglichkeit ist auch als Zöliakie bekannt. Aufgrund der Reaktionen des Immunsystems kommt es zu Entzündungen und Schädigungen der Dünndarmschleimhaut. Es ist mehr als eine Unverträglichkeit, es ist eine ernst zu nehmende Krankheit, die in fachärztliche Betreuung gehört.

Die Glutenunverträglichkeit wird von einem Facharzt diagnostiziert.

 

Reagiert man auf Weizen mit Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen, kann es auch sein, dass man eine Sensitivität auf unseren Weizen entwickelt hat und nicht gleich eine Glutenunverträglichkeit dahinter steckt. Wie kommt es dazu? Unser Weizen wurde inzwischen in seiner Proteinstruktur so genetisch verändert, dass unser Immunsystem darauf reagieren kann.

 

Nahrungsmittelsensitivität

Häufig gibt es Menschen, die auf Nahrungsmittel mit Blähungen, Bauchschmerzen oder Hautausschlägen reagieren, ohne dass eine Intoleranz auf Laktose, Fruktose, Histamin oder Gluten nachgewiesen werden konnte. Sie haben möglicherweise eine gewisse Sensitivität auf Lebensmittel entwickelt. Woran liegt das? Dafür kann es verschiedene Gründe geben:

  • falsches Essverhalten, zu schnelles Essen,

  • zu wenig frische Nahrung

  • zu viel Zucker

  • zu viel Gluten

  • veränderte Darmflora durch Medikamente, Antibiotika, Stress oder falsche Ernährung

Welche Rolle spielt der Darm dabei?

In diesem Zusammenhang spielt der Darm eine große Rolle. Die Hauptaufgaben des Darms sind die Immunabwehr und die Verdauung. 70% der Abwehrzellen liegen im Darm und viele der Enzyme, die für die Aufspaltung der Nahrungsbestandteile benötigt werden, wie z.B. Laktase oder Diaminoxydase werden u.a. im Dünndarm produziert.

Die Immunabwehr wird von der Barrierefunktion des Darms unterstützt, die wiederum abhängig von einer gesunden Darmflora ist.

Was macht die Barrierefunktion?

  • sie hat eine festgelegte, funktionelle Durchlässigkeit der Darmschleimhaut. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die Nährstoffen und Flüssigkeiten aufnehmen kann

  • sie bietet Schutz gegenüber dem Eindringen von Mikroorganismen, anderen Antigenen oder Schadstoffen

Bekommt die Darmflora Schäden und die Barrierefunktion somit nicht mehr zu 100% gewährleistet ist, kann es zu unterschiedlichen Folgen kommen, wie z.B. zu Nahrunsgmittelunverträglichkeiten.

 

Und was kann man bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten machen?

In meiner Praxis biete ich zur Behandlung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten NAET (Nambudripads Allergie-Eliminierungstechnik) an. Im NAET behandelt man den Zustand von ungewöhnlicher Sensitivität für eine oder mehrere Substanzen, die eingeatmet, gegessen oder kontaktiert wurden. NAET ist eine sehr sanfte Therapie. Es ist nicht invasiv, d.h. man kommt ohne Spritzen aus und ist komplett schmerzfrei und somit auch für Kinder geeignet.

Wie läuft eine NAET-Behandlung ab:

  • Allergentestung mittels kinesiologischem Muskeltest
  • Eliminierung durch eine Kombination aus Wirbelmobilisierung und Akupressur in Anwesenheit des Allergens
  • Karenz halten vom Allergen (bei Erwachsenen ca. 25 Stunden, bei Kindern weniger)
  • Nachtestung mittels Muskeltest beim nächsten Termin
  • Eventuell Wiederholung oder Kombination mit anderem Allergen

Natürlich sollte auch der Darm behandelt werden, basierend auf einem Stuhllaborbefund, der bei einem Fachlabor durchgeführt wurde.

 

Rufen Sie mich an, wenn Sie Fragen dazu haben.

Bild: pixabay.com